Beim Abschluss eines Rohbaus ist es wichtig, die Wände zu verputzen. Nur mit einem ordentlichen Putz können Wände ansprechend verkleidet und die Luftfeuchtigkeit im Innenraum reguliert werden. Ein Putz für Innenwände besteht aus Sand, Wasser und einem Bindemittel wie Gips oder Kalk. Wieviel Zeit Sie für die Trocknung einplanen sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Wie lange braucht Putz zum Trocknen?
Das im Putz enthaltene Wasser muss vollständig trocknen, bevor eine Wand gestrichen, tapeziert oder gefliest werden kann. Der Grund: Eine zu frühe Verkleidung der Wände kann verhindern, dass der Putz vollständig austrocknet. Auch das Mauerwerk sollte vor dem Verputzen komplett durchgetrocknet sein. Für eine angemessene Trocknungszeit können Sie sich an der Dicke der Putzschicht orientieren:
Ein Millimeter Putzdicke entspricht einer empfohlenen Trocknungszeit von einem Tag.
Ist Ihr Putz fünf Millimeter dick, sollten Sie also fünf Tage Ihren Putz trocknen, bevor Sie streichen oder tapezieren. Möchten Sie die Wände fliesen oder mit wasserdichter Latexfarbe streichen, gehen Sie besser auf Nummer Sicher. Die Trocknungszeit sollten Sie dann auf 14 Tage hinaufsetzen. Restfeuchte wird sonst dahinter eingeschlossen, was später zu Feuchteschäden und Schimmelbildung führt.
Putz schneller trocknen
Gips-Putz trocknet etwas schneller als Kalk-Putz. Mit einem Raumentfeuchter können Sie überprüfen, ob noch Restfeuchte vorhanden ist: Wird kein Wasser mehr extrahiert, sind die Wände trocken. Ein weiterer Vorteil von Luftentfeuchtern: Sie lassen Putz schneller trocknen. Beim Einsatz eines solchen Bautrockners müssen die Fenster unbedingt geschlossen bleiben, damit keine neue Feuchtigkeit von außen hineingelangt.
Trocknen Sie die Wände am besten von oben nach unten. Um dies zu erreichen, können Sie Ihren Raumentfeuchter auf einer Leiter oder einer selbst gebauten Konstruktion aus Tisch und Stuhl platzieren und ihn nach und nach weiter nach unten stellen – zunächst auf den Tisch, später auf den Boden.
Je mehr Luftentfeuchter Sie einsetzen, desto schneller trocknen die Wände.
Die richtige Raumtemperatur
Aufgrund einer erhöhten Luftfeuchtigkeit im Winter, sollten Sie während der kalten Jahreszeit nicht auf den Einsatz von Luftentfeuchtern verzichten. Im Sommer können Sie optional zum Bautrockner mehrmals täglich stoßlüften.
Um die Trocknung des Putzes noch schneller voranzutreiben, können Sie zusätzlich Ihre Heizung hochdrehen. Ist noch keine bauseitige Heizung installiert worden, können Sie auch mobile Heizungen einsetzen. Übertrieben Sie es aber nicht. Ein zu schnelles und schockartiges Aufheizen kann zu Rissen im Putz führen, die hinterher gespachtelt werden müssen.
Die Raumtemperatur sollte zwischen 15 °C und 20 °C betragen.
Im Winter empfiehlt sich also unbedingt der Einsatz einer Heizung. Im Sommer kann darauf verzichtet werden.
Putz trocknen – so geht es am schnellsten
- Putz nicht zu dick auftragen
- Gips- statt Kalkputz verwenden
- Luftentfeuchter einsetzen / stoßlüften
- Im Winter: Einsatz der bauseitigen oder einer mobilen Heizung